Gravel Trans Jura 2024


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Gravel Trans Jura ist ein Gravel-Event (kein Rennen) von Baden nach Nyon. Gestartet wurde am Fr 31. Mai 2024 um 7.30 in Baden. Es kam für mich nicht so wie geplant…

Day 1: Aktivität auf strava / Komoot
Day 2: Aktivität auf strava / Komoot
Day 3: unnötig

Jedoch konnte ich mich Aline Seitz (Olympia Teilnehmerin in Paris auf der Radbahn); sie nahm die Gravel-Herausforderung auch unter die  Räder, mit einem Mountain- und nicht Gravelbike. Wir unterstützten uns gegenseitig zum richtigen Entscheid im Angesicht der tief nassen Bedingungen. 

Es regnete dann beim Start ziemlich heftig. Allerdings konnte ich nach 2 Stunden die Regenhose wegpacken. Aber nach ca 4.5 Stunden wurden die Schleusen geöffnet und ich durchfuhr 2-3 Hammer Stunden mit meist starkem Regen auf teils schwierigem Terrain und 1200 Höhenmeter. Ich nahm bereits den letzten grossen Aufstieg zum Weissenstein in Angriff als ein weiterer heftiger Regen losging. Ich schlotterte am ganzen Körper, da mir die Nässe und Kälte nun zu sehr zusetzte. Ich fuhr durchnässt und kalt am Körper zurück nach Welschenrohr, wärmte mich in einem Café auf. Der  Regen dauerte 1h und weiterer Regen war angesagt. Ich entschied mit dem ÖV nach Sonceboz zu fahren, wo ich ein Hotel gebucht hatte. Somit war ich quasi disqualifiziert, da ich einen Checkpoint nicht passierte. Total schaffte ich somit 104km und 2900 Höhenmeter bei widrigsten Bedingungen. 

Nicht gerade bestens geschlafen, startete ich am Sa morgen um 6.15 den zweiten Abschnitt. Es war kein Regen angesagt und so kam es auch. Sonne jedoch Fehlanzeige. Vielleicht maximal 15 min konnte ich die Wärme spüren… davor passierte ich den Chasseral bei ca 3 grad; 1.  Juni…

Danach war ich einmal kurz davor aufzugeben, denn es startete ein kleiner Nieselregen, nach 5 min war er jedoch vorbei. Danach konnte ich meine geplante Route abspulen: 150km und 4100 Höhenmeter und dies mit der Gewissheit, dass es nach dem brutalen Vortag recht gut lief. Ich übernachtete in einem reservierten Zimmer im Dorf namens Premier gleich nach Vallorbe mit Blick auf den Lac Leman und dem Mont Blanc!

Der folgende Tag war ein Deja Vu: es regnete bereits um 6.15 und danach gleich relativ heftig. Ich verköstigte mich in der Bäckerei Fleur  de Farine in Romainmotier, ein wunderschönes mittelalterliches Dorf. Für mich war sehr rasch klar, dass ich abbrach. Ich wollte nicht nochmals die Erlebnisse des Freitags durchmachen. Wie der Veranstalter schon fast predigte, es soll ein Erlebnis und Genuss sein; es ist kein Rennen. Das Durchfahren bei starkem Regen kann ein Erlebnis sein, aber Genuss ist anders. Für mich war es der richtige Entscheid, denn auf dem ganzen Weg im Zug nach Nyon, wo ich mein Material holte, regnete es in Strömen. 

Hätte ich am Montag nicht arbeiten müssen, hätte ich wohl ein paar Stunden warten können, dann wäre die Weiterfahrt mindestens von oben trocken gewesen.

Am Freitag in grösstem Regen auf einem matschigen Single Trail meinte ein anderer Teilnehmender lakonisch „man kann das Gravel nennen“. 

Ich bin dennoch mit meiner Leistung zufrieden, denn ich habe die Gewissheit, dass ich es unter ‚normalen‘ Bedingungen gemäss meinem Plan Tag 1 und 2 mit je 150km und 4000 Höhenmeter sowie Tag 3 100km mit 2200 Höhenmeter) geschafft hätte.
Ich bin 
sicherlich selber schuld, dass ich mir keine zusätzliche Zeit gegönnt habe (gönnen konnte), denn ich musste am Mo wieder zur Arbeit. Das war eine schlechte Idee. Hätte ich am So ein paar Stunden gewartet, bis der Regen nachliess, dann hätte ich vor Mittag noch auf die Strecke gehen können und ich werde am frühen Abend in Nyon angekommen.

Für die Biker und Graveler unter euch:

  • Wie schon gesagt: für mich Mountainbike (statt Gravelbike) die richtige Wahl schon alleine wegen der vielen Single Trails und  ruppigen Aufstiege. Es gab natürlich wenige Mountain Bikes, jedoch sogar ein paar vollgefederte MTB (auch Aline Seitz fuhr mit einem Fully und dies als versierte Roadbikerin). 
  • Satteltasche von Apidura: top, nicht ein Tropfen Wasser gelangte ins Innere
  • Bei diesen Bedingungen ist wohl eine enger anliegende Bike Regenhose erste Wahl. Hatte ich nicht, da ich ja ein Schönwetter Fahrer bin 🤣
  • Schuhe: bei solchen Bedingungen wäre ein wasserdichter Schuh erste Wahl, im Minimum Gummi-Überschuhe, welche ich verwendete. Aber das Wasser gelangt dann immer noch ins Innere.  Resultat triefend nasse Schuhe. Das erlaubt keine zu tiefen Temperaturen. Meine Füssen waren während der vollen Zeit, auch am 2. Tag ohne Regen, nass. Velo-Schuhe werden nie mehr trocken. 
  • Erweiterter Trinkrucksack von USWE ist top. Dieser erlaubt alles Essen unterzubringen plus Regenschutz und kleine Teile. Und mit diesem Rucksack gelangt man an die Rückentaschen des Trikots, da dieser recht hoch im Rücken sitzt. 


Links:
Gravel Trans Jura: https://ridegravel.ch/transjura/
Durchgangszeiten: https://trackmaxx.ch/results/?race=gtj24

Strava Day 1: https://www.strava.com/activities/11542285703
Strava Day 2: https://www.strava.com/activities/11555435798



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